Die Stoßlade und Bestoßhobel
Die Stoßlade und der Bestoßhobel waren einen Meilenstein bzgl. der Genauigkeit. Sie sind absolut unverzichtbar geworden. Eine Stoßlade funktioniert sehr einfach. Sie besteht aus einem Brett mit Hobelrinne und einem Anschlag. Der Anschlag muss höher sein als das Hobelmesser, damit der Hobel den Anschlag nicht hobelt. Der Anschlag ist im 90 Grad Winkel zur Hobelrinne. Das Werkstück wird gegen den Anschlag und auch leicht gegen den Hobel gedrückt. Mit jedem Hobelzug in der Hobelrinne wird vom Werkstück etwas abgehobelt. Wenn Hobelmesser und Anschlag korrekt eingestellt sind, erhält man sehr exakt Hobelergebnisse. Sowohl der Winkel ist sehr genau als auch die Länge. Man kann ein Werkstück so um hundertstel Millimeter kürzen. Ich habe mir noch Vorrichtungen gebaut, damit ich auch Gehrungen hobeln kann.Mein Bestoßhobel ist eine umgebaut Ulmia Rauhbank. Es gibt einen von Veritas, aber der kostet über 400 €, das war mir zuviel. Mein Bestoßhobel hat keinen Griff und wird mit dem Handballen am Eisen geschoben. Wenn ich richtig viel bestoßen muss, ziehe ich mir auch schon mal einen Lederhandschuh an. Ansonsten ist das die ideale Stelle, den Bestoßhobel zu schieben. Ich habe die Rauhbank so bearbeitet, dass der Bestoßhobel einen ziehenden Schnitt hat, das heißt, die Schneide ist nicht im 90 Grad Winkel zur Stoßrichtung sondern schräg. Dadurch wird ein schlagartiger Widerstand umgangen, das Messer taucht in das Werkstück leichter ein.
Meine Sägelade, die unter der Hobelbank immer griffbereit liegt, kann ich ebenfalls zu einer Stoßlade umfunktionieren, dazu brauche ich sie nur umdrehen. Mit dem kleine Einhandhobel kann man so wunderbar schnell und exakt kleiner Werkstücke bis ca. 2,5 cm Höhe bestoßen.